09.01.2000, Wickenburg (Williams Family Ranch), Arizona
 
Der Quarter-Hengst Justa Storm Warning (genannt Drifter)


Drifter und Rob II

Diesen Sonntag Morgen konnte ich meine erfrorene Nase leider nicht unter der Dusche auftauen - irgendwo war eine Wasserleitung eingefroren, es tröpfelte mal gerade genug, um sich die Zähne putzen zu können.
Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde mir Diane anvertraut. Ich ging mir ihr in einen großen Korral, wo sie auf ihrer Stute "Coco-Puff" herumritt, während ich sie auf einem Wallach namens "Twister" begleitete. Ich trainierte mit ihr, sich bei der Stute durchzusetzen, wenn es darum ging, sie in eine gewünschte Richtug zu lenken. Sicherlich keine leichte Aufgabe für eine Sechsjährige, die mit ihren kurzen Beinen kaum den Bauch des Pferdes berühren konnte. 
Sie wurde durstig, also beschlossen wir, nachdem wir noch einen "Lenktest" gemacht hatten, zur Ranch herauf zu reiten, um etwas zu trinken zu holen. Wir verließen also den Korral und zuckelten in Richtung Ranch ... bis die Stute den riesigen Rindermagen vom gestrigen Schlachten sah, den jemand einfach neben den Weg geworfen hatte. Ich griff rasch nach dem Halfter von Coco-Puff, aber da war es schon zu spät. Völlig entnervt fing sie an zu buckeln und steckte Twister an. Selbst bemüht, mich auf dem Pferd zu halten, eine Hand in Coco-Puffs Halfter gekrallt, sprangen wir zu viert einen ca. einen Meter tiefen Abhang herab - und landeten leider nur zu dritt, Diane hatte ich unterwegs verloren. 
Auweia - nu hatte ich meinen ersten Job bekommen und direkt die Enkelin umgebracht. Na ja, so schlimm war es nicht, aber sie war ganz schön am brüllen, völlig zurecht, wie ich zugeben muss, sie hatte Schürfwunden an der Brust und im Gesicht, und zudem einen Schnitt über dem Auge, das nebenbei schwer nach einem zukünftigen sehr ausgeprägten blauen Auge aussah.
Ich tröstete sie, bevor sie sich, zumindest nicht mehr heulend, auf den Weg zum Haus machte, während ich die Pferde absattelte. Mit reichlich schlechtem Gewissen kehrte ich zum Haus zurück, aber der Unfall wurde zum Glück recht locker weggesteckt.
Am späten Nachmittag brachen die Großeltern auf, um zurück nach Phoenix zu fahren. Ich blieb diese Nacht noch hier, am Montag wollte ich dann nach Prescott, um meine Versicherungspolice endlich abzuholen. 
Ich machte noch ein paar Bilder vom Deckhengst der Ranch, "Justa Strom Warning", ein sehr hübsches Quarter Horse, bevor es Dunkel wurde.
Ich freue mich schon auf Sonntag, wenn ich wieder hier bin!

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Last Update: 01/2000 
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