Ich brach
gegen Mittag auf. Nachdem ich die Pferde gefüttert hatte (Rob II war
wieder gegen vier Uhr Morgens zur Arbeit gefahren), musste ich mein Zimmer
noch mal in Ordnung bringen. Man glaubt gar nicht, was so ein Holzofen
für eine Arbeit macht. Neues Holz musste ich anschleppen, Holzsplitter
zum Anzünden, den ganzen Raum noch mal durchfegen, das Bett mit den
vier Schichten Decken sortieren (und den Aschestaub ausklopfen), ...
Weil ich keinen Sauhaufen
hinterlassen wollte habe ich noch das Bad geputzt (das ist mir fast davon
gesprungen vor Schreck - war es sicherlich nicht gewöhnt ...), das
Ranchhaus ausgefegt und, wo ich ja eh schon mal am schaffen war, die vordere
Terasse aufgeräumt. Es ist erstaunlich, was so ein paar Handgriffe
für eine Auswirkung auf die chaotischen Zustände in und um die
Ranch haben. Spätestens nächsten Sonntag werde ich wieder dort
sein - mal schaun, was man in der einen Woche, die ich dort helfen soll,
noch alles bewirken kann.
Nach einer
Stunde erreichte ich wieder die Zivilisation: Wickenburg. Nach einem Tankstop
mit Telefonat und Donuts-Versorgung fuhr ich weiter nach Prescott. Dort
kaufte ich mir erst mal die Telefonkarte für mein Handy, die ich in
Wickenburg nicht bekommen konnte, holte endlich meine Orignal-Versicherungspolice
für den Truck ab, besorgte mir bei "Jack in the Box" zwei Jumbo-Burger
und checkte dann (wie inkonsequent ...) bei Motel 6 ein. Musste ich, die
waren die billigsten vor Ort, die auch einen Waschraum hatten. Ein anderes
Motel 6 (das Verdreckte war in Prescott Valley) - und diesmal eigentlich
ganz in Ordnung.
Dann
war Einkaufsbummel angesagt, die amerikanischen Städte sind regelrecht
übersät von riesigen Einkaufszentren, ich wählte eines ganz
in der Nähe am Stadtrand, wo ich mich mit Taschenlampe, Kühlbox
und Grundnahrungsmitteln (Cola, Dr. Pepper und Bier) eindeckte. Getränke
natürlich alle in Dosen. Das ist hier so üblich *schäm*.
Zurück am Hotel machte
mir der Truck schon wieder Ärger - das Heizgebläse lief weiter,
obwohl ich den Zündschlüssel herausgezogen und das Gebläse
auf "OFF" gestellt hatte. Verflucht, vor meinem geistigen Auge sah ich
die leere Batterie und das Starthilfekabel für 4.95$, das ich im Einkaufszentrum
gesehen, aber nicht gekauft hatte.
Ich startete den Motor mehrfach,
ließ ihn laufen - schließlich ließ sich das Gebläse
dann doch abstellen.
Morgen werde
ich voraussichtlich wieder nach Wickenburg fahren und mir die Guest Ranches
ansehen, die sich dort rundherum befinden. Zumindest ist es dort wärmer
als in Prescott, wo der Schnee vom Neujahrstag immer noch nicht vollständig
weggeschmolzen ist.
Steffi fliegt
heute zurück nach Deutschland. Schade, nu habe ich es doch nicht geschafft,
mit ihr ein paar Ausflüge zu machen :-( |