11.01.2000, Wickenburg/Prescott - vorübergehender Ortswechsel
 

Rob II kam dann doch noch. Im Dunkeln mit Taschenlampe bewaffnet zogen wir aus, um meinen Truck zu starten. Leider hatte Rob II auch kein Starterkabel, aber zum Glück das Know-how und den Ideenreichtum, eines zu basteln. Beim zweiten Versuch sprang meine Kiste endlich an. Nach typisch amerikanischer Manier (die Amis gehen sogar einkaufen, ohne den Motor abzustellen ...) ließ ich den Motor dann eine Stunde lang laufen, damit sich die Batterie aufladen konnte - und hoffte, dass der Wagen am nächsten Morgen wieder anspringen würde.

Er sprang. Nu hiess es also vorerst Abschiednehmen von der Ranch ...

... und dem "Stack Lodge House", das Gästehaus in dem sich neben meinem (Doppel-)Zimmer ein Bad, zwei große Schlafzimmer mit jeweils ca. sechs Schlafgelegenheiten und ein Aufenthaltsraum befinden.

Auch von "meinem" Ofen ...
 
 
 
 
 
 
.... nur nicht von meinem untreuen Truck.

Ich brach gegen Mittag auf. Nachdem ich die Pferde gefüttert hatte (Rob II war wieder gegen vier Uhr Morgens zur Arbeit gefahren), musste ich mein Zimmer noch mal in Ordnung bringen. Man glaubt gar nicht, was so ein Holzofen für eine Arbeit macht. Neues Holz musste ich anschleppen, Holzsplitter zum Anzünden, den ganzen Raum noch mal durchfegen, das Bett mit den vier Schichten Decken sortieren (und den Aschestaub ausklopfen), ...
Weil ich keinen Sauhaufen hinterlassen wollte habe ich noch das Bad geputzt (das ist mir fast davon gesprungen vor Schreck - war es sicherlich nicht gewöhnt ...), das Ranchhaus ausgefegt und, wo ich ja eh schon mal am schaffen war, die vordere Terasse aufgeräumt. Es ist erstaunlich, was so ein paar Handgriffe für eine Auswirkung auf die chaotischen Zustände in und um die Ranch haben. Spätestens nächsten Sonntag werde ich wieder dort sein - mal schaun, was man in der einen Woche, die ich dort helfen soll, noch alles bewirken kann.

Nach einer Stunde erreichte ich wieder die Zivilisation: Wickenburg. Nach einem Tankstop mit Telefonat und Donuts-Versorgung fuhr ich weiter nach Prescott. Dort kaufte ich mir erst mal die Telefonkarte für mein Handy, die ich in Wickenburg nicht bekommen konnte, holte endlich meine Orignal-Versicherungspolice für den Truck ab, besorgte mir bei "Jack in the Box" zwei Jumbo-Burger und checkte dann (wie inkonsequent ...) bei Motel 6 ein. Musste ich, die waren die billigsten vor Ort, die auch einen Waschraum hatten. Ein anderes Motel 6 (das Verdreckte war in Prescott Valley) - und diesmal eigentlich ganz in Ordnung.

Dann war Einkaufsbummel angesagt, die amerikanischen Städte sind regelrecht übersät von riesigen Einkaufszentren, ich wählte eines ganz in der Nähe am Stadtrand, wo ich mich mit Taschenlampe, Kühlbox und Grundnahrungsmitteln (Cola, Dr. Pepper und Bier) eindeckte. Getränke natürlich alle in Dosen. Das ist hier so üblich *schäm*.
Zurück am Hotel machte mir der Truck schon wieder Ärger - das Heizgebläse lief weiter, obwohl ich den Zündschlüssel herausgezogen und das Gebläse auf "OFF" gestellt hatte. Verflucht, vor meinem geistigen Auge sah ich die leere Batterie und das Starthilfekabel für 4.95$, das ich im Einkaufszentrum gesehen, aber nicht gekauft hatte.
Ich startete den Motor mehrfach, ließ ihn laufen - schließlich ließ sich das Gebläse dann doch abstellen.

Morgen werde ich voraussichtlich wieder nach Wickenburg fahren und mir die Guest Ranches ansehen, die sich dort rundherum befinden. Zumindest ist es dort wärmer als in Prescott, wo der Schnee vom Neujahrstag immer noch nicht vollständig weggeschmolzen ist.

Steffi fliegt heute zurück nach Deutschland. Schade, nu habe ich es doch nicht geschafft, mit ihr ein paar Ausflüge zu machen :-(

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Last Update: 01/2000 
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