06.05.2000, Von Köln nach Phoenix - Anreise
 
Zwischen München und Philadelphia

Start.

Mein Bruder holte mich um zwanzig nach sechs Zuhause ab und fuhr mich zum Kölner Flughafen. Von dort ging es mit dem ersten Flieger nach München, wo ich fast drei Stunden in einem Flughafenbistro mit Biergartenatmosphäre verbrachte, bis ich mein nächstes Flugzeug gen Philadelphia bestieg. Inzwischen waren meine Flugtickets zwei mal ausgetauscht worden, so ganz klar war mir nun nicht mehr, mit welcher Fluggesellschaft ich eigentlich flog; mein Rucksack zweimal bei Securitychecks durchwühlt und mein Notebook einmal zum Nachweis seiner Funtionsfähigkeit als Rechner und nicht als Bombe gezwungen worden. Letztere Beweisführung fand ich sehr fragwürdig - dieses Notebook machte mir jetzt schon mehr Ärger, als das "alte" Teil, das bei meinem letzten Amerika-Aufenthalt seinen Geist abgegeben hatte. Kurz vor Start stellte ich nämlich fest, dass sich das Notebook nicht mehr ausschalten ließ. Verschämt schob ich es unter den Sitz (beim Start dürfen keine elektrischen Geräte an sein) und wartete mal ab, ob wir vielleicht eine falsche Kurve fliegen würden, weil mein Noti das Navigationssystem störte. Nix. Noch simmer oben ... obwohl das Flugzeug aus der Turbine heraus eine ausgesprochen interessante Rauchentwicklung hat. 
 


Arrived in Phoenix, Arizona

Der fast neunstündige Flug war erträglich, auch wenn die Maschine ziemlich mickrig und alt war. Mit Hilfe von übermäßigem Alkoholkonsum und zwei Schlaftabletten schaffte ich es sogar, eine halbe Stunde (!) zu schlafen. Ich bin ein hoffnungsloser Fall im entspannten Reisen.
In Philadelpphia gab es mal wieder Rennerei. Ich musste durch die Einreisekontrolle und dann mein Gepäck abholen, um es beim Zoll vorzuführen. Die Zeit bis zum Start meines Fliegers nach Phoenix wurde knapp, also begann ich mich vorzudrängeln, rannte durch den Flughafen, rempelte die Leute beiseite und schaffte es gerade noch rechtzeitig, mein Gepäck wieder einzuchecken. Dann ging die Rennerei weiter zum Gate - mit echter Pein, als ich an einer Raucherbar vorbei kam, mir blieb keine Zeit für eine Zigarette. 
Am Gate sah es recht leer aus. Zu spät?
Der Mann am Counter meinte zu mir: "Check in at four fifty."
Ich starrte ihn so erstaunt an, dass er mir die Zeit auf einen Zettel schrieb, weil er dachte, ich hätte ihn nicht verstanden. Ich hatte mich vertan und war eine Stunde zu früh ...
Verschwitzt ging ich zurück zu der Raucherbar und gönnte mir einen Screwdriver - eigentlich mein Abschiedsgetränk von Amerika, diesmal zur Begrüßung. Ich hielt Schwätzchen mit einem Ambulanzfahrer aus South Carolina, der mich Fragen löcherte. Wie ein deutscher Führerschein aussähe. Ob wir für unsere Häuser Löcher buddeln müssten für die Abwässer. Was ein Grundstück in Deutschland kostet. Echter internationaler Know-how-Austausch.
Der Flug nach Phoenix dauerte nochmals fünf Stunden, gegen acht Uhr abends kam ich endlich an, fand all mein Gepäck und nahm mir ein Taxi zu meinem Motel. Meine Online-Reservierung über das Internet hatte leider nicht geklappt, aber zum Glück hatten sie noch genau ein Zimmer frei, das ich erleichtert bezog. Heiß war es in Phoenix! Immer noch dreissig Grad, im Hotelzimmer rauschte die ganze Zeit die Klimaanlage auf kühlster Stellung.
Neun Uhr, ich rief meinen Bruder an, um ihm Bescheid zu geben, dass ich gut angekommen war. Leider hatte ich mich schon wieder mit der Zeit vertan, in Deutschland waren es erst sechs Uhr Morgens. Guten Morgen, Ingo ... ('Tschuldigung!)
Dann machte ich mich daran, meinen Rechner fit fürs Internet zu machen. Nach zwei Stunden gab ich auf, meine DFÜ-Schnittstelle erkannte das PCMCIA-Modem nicht. Dabei war es Zuhause problemlos gelaufen, aber mit T-Online. Mir fehlte wahrscheinlich ein Treiber. Da ich keine Ahnung hatte, wie ich daran kommen sollte, beschloß ich mir in den nächsten Tagen ein einfaches Modem für die serielle Schnittstelle zu kaufen.

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Last Update: 05/2000 
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