Nach einem späten Frühstück war wieder ein Abschied angesagt - um halb zwölf brach ich auf nach Wyoming, während Günter in Carpenteria die letzte Woche seines fast einjährigen Amerikaaufenthaltes mit Relaxen ausklingen ließ, bevor ihn sein Flieger von Los Angeles aus wieder ins Good Old Germany bringen würde.

Um die Verkehrsstaus in Los Angeles zu vermeiden fuhr ich durch die Wallachei um Los Angeles herum. Das nahm zwar im Endeffekt auch viel Zeit in Anspruch, wurde aber durch wirklich tolle Landschaften belohnt. Zeitweise dachte ich, ich würde durch die Toscana fahren, eine solche Schönheit hatte ich so nah im "Hinterland" gar nicht erwartet. Ich war schon drauf und dran nach Carpenteria zurückzufahren, um von dort aus einige Tage lang diese Gegend auszukundschaften - sie lag mir mehr als der touristische Strand Santa Barbaras.      

Aber der Wilde Westen rief - ich hatte mich schon viel länger im Süden der USA aufgehalten, als ich geplant hatte, ich wollte wenigstens noch die letzte Woche Ranchsaison in Wyoming miterleben.
Meine Reiseroute führte mich wieder nach Las Vegas, wo ich im Februar schon zwei Tage verbracht hatte.    

Ich durchfuhr die Stadt so zügig wie es der Verkehr zuließ und gelangte aus der südlichen Spitze Nevadas in die nordwestliche Spitze Arizonas, bevor ich Utah erreichte. 
Gerade bei Sonnenuntergang gelangte ich in den Virgin-Canyon - wie immer sehenswerter in Natura als auf meinen Bildern hier - der mich direkt nach St. George führte, meinem ersten Übernachtungsort auf meiner Reise nach Wyoming.

Nach acht Stunden und knapp 450 Meilen (ca. 720 Kilometer) suchte ich mir mein Motel 6 und entspannte erst mal für eine Stunde, bevor ich nochmal losfuhr, um einkaufen zu gehen und meinen Pickup für den nächsten Tag vollzutanken. Erst beim Einkaufen kam ich auf die Idee, dass hier die Uhren anders liefen - eine Stunde hatte ich verpasst und wunderte mich darum, dass die Geschäfte schon so früh zu machten.
Nach den angenehmen Temperaturen an der Küste erschlug mich hier wieder die Hitze - 39 bis 43 Grad hatten mich auf meinem Weg durch die Wüstenzonen Kaliforniens und Nevadas bis nach St. George begleitet.