26.08.2001,
Antennenbau in New Haven
Morgens
waren Romina und Ilaria schon um vier Uhr abgereist, Ferdi hatte sie zum
Flughafen gebracht und fuhr dann selbst weiter nach Las Vegas, um von dort
mit Gästen zu einer Tour Grand Canyon etc. aufzubrechen. Auch vier
andere Gäste reisten ab, zurück blieben neben unseren Helfern
nur noch unsere neuen Schweizer, Nicola und Barbara - zwei ruhige Tage
standen uns bevor.
Da
mir die Buckskin-Stute Potato regelrecht in die Arme lief fing ich sie
ein, sattelte sie und holte mit ihr die anderen Pferde in den Korral. Sie
hatte den Nasenrücken blutig, darum bastelte ich ihr eine Trense mit
einem einfachen Wassergebiß und zog sie ihr an, während Luca
und die Gäste ihre Pferde sattelten. Luca brauchte die Korräle
für Rinder, darum trieb er die Pferde, die
wir nicht brauchten, wieder auf die Weide. Potato wollte mit den anderen
mit und fing an herumzuspringen, warf mich in den Dreck, stieg - war eine
ziemlich brenzlige Situation, aus der ich zum Glück mit nur einer
kleinen Beule am Kopf und staubigen Klamotten hervorging. Ich brachte sie
in einen kleineren Korral, winkte unseren Freizeitcowboys hinterher und
fuhr dann nach New Haven, da ich Nick versprochen hatte, ihm dabei zu helfen,
eine neue Antenne auf das Dach der Hunting Lodge zu montieren.
Wir
brauchten alleine zwei Stunden, um das Mistding zusammenzubauen, dann gingen
wir zu Joanns Log House und wärmten uns ein Lunch auf. Pech für
mich: Spaghetti. Als ob ich davon nicht genug auf der Lake Ranch bekam.
Nachmittags
wurde ich gezwungen, meine Leiterphobie zu überwinden und auf das
Dach der Hunting Lodge zu klettern, um Nick zu helfen, die Antenne und
das Kabel zu montieren. Auf dem Dach selbst fühlte ich mich relativ
sicher und genoß die Aussicht, nur der Weg von der Leiter auf das
Dach war mir ein Greuel.
Danach
mussten wir das Kabel ins Wohnzimmer ziehen, den neuen Fernseher und Videorecorder
aufstellen und alles anschließen. Nick musste wieder auf das Dach
und an der Antenne
herumdrehen, während ich vom Wohnzimmer aus das Resultat auf die Fernsehbilder
kommentierte. „Good! Bad! Better! Bad! Badder! Sorry: Worse!“ verhaspelte
ich mich andauernd, bis wir uns auf ein klares „Good“ oder „Bad“ einigten,
das ich so kommentarlos aber kaum über die Lippen bekam, weil ein
Sender einfach kein scharfes Bild bekam, und ob nun ein bisschen Schnee
oder etwas mehr Schnee - das ließ sich so einfach gar nicht sagen.
Endlich waren wir uns einig und zappten eine halbe Stunde lang zwischen
den drei Programmen hin und her, die empfangen werden konnten. Baseball,
eine dümmliche Show und „Die Simpsons“ - volles Programm in Amerika!
Wir
überlegten, ob wir den Pferdetrailer noch ausladen sollten, der mit
Holzschindeln beladen war. Nachdem wir alle Bastelüberreste wie leere
Kartons etc. vom Antennenbau beseitigt hatten entschieden wir uns gegen
den Trailer und für ein Abendessen bei Joann, darum brachten wir den
Trailer nur zur geplanten Entladestelle und gingen dann runter zu
Joanns Log House. Während Nick die restlichen Spaghetti aß machte
ich mir ein Schinkensandwich. Joann hatte auch einen langen Tag gehabt
und war in Streik getreten, sie leistete uns nur Gesellschaft zum quatschen. |