08.01.2000, Wickenburg (Williams Family Ranch), Arizona
 




Nicht unbedingt für Leute mit schlechten Nerven - die ländliche Zubereitung des Abendessens ...
Also bitte - hier lieber nicht runterscrollen und Bilder anschauen, bevor das Frühstück/Mittagessen/Abendessen vollständig verdaut ist.
Auf der Ranch wird ein- oder zweimal im Jahr ein Rind geschlachtet, enthäutet, ausgenommen und geviertelt, die Rinderviertel werden dann nach Wickenburg zu einem Fleischer gebracht, der das Fleisch schneidet und einfriert. Dort holen es die Ranchleute nach ca. vier Tagen wieder ab.
Der Stier hier ist also eigentlich nicht unser Dinner - bis auf einige verwertbare Innereien, auf die ich besser nicht weiter eingehe ...

Das Rind wird mit einem Gewehrschuß zwischen die Augen getötet, dann ...  nein, ich belasse es lieber bei den Bildern hier, es war (ich muss das einigermaßen beschämt zugeben) interessant, es einmal gesehen zu haben - aber Appetit hat es mir nicht gerade gemacht.

Das letzte Bild zeigt Diane, die sechsjährige Enkelin, die auf dem Magen des Rindes trommelt - *hüstel* ich habe ihr gezeigt, wie. Der Magensack ist unheimlich dick, relativ fest und sehr glatt (und trocken!) - bietet sich also regelrecht als Spielzeug an.

Na ja - das war also der Samstag. Ich fuhr morgens mit Rob II nach Wickenburg, da er nur von dort aus telefonieren konnte. Seine Großeltern waren am Vorabend nicht mehr gekommen, nun wollte er wissen, wo sie blieben. Sie waren schon auf dem Weg, erfuhren wir in Wickenburg, wo wir seine Grandma bei einem großen Westernstore trafen. Wir luden seine Cousine Diane mit bei uns ein und fuhren nach einem Besuch bei McDonalds zurück zur Ranch - jede Tour eine Stunde Holperweg.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen (mit Tischgebet - ich war etwas verwirrt, aber es ist eigentlich eine nette Tradition, alle fassen sich an den Händen und Grandpa dankt für alles, was am Tag so passiert ist oder noch passieren soll) dauerte es dann den ganzen Nachmittag, bis das Rind in vier Teilen auf Rob II's Truck lag. Ich fuhr dann abends mit ihm nach Wickenburg, um es dort abzuliefern, danach waren wir noch kurz in einer Bar, um uns mit zwei, drei Bier auf den langen Rückweg vorzubereiten. Ranchleben ...

Ich fühle mich hier pudelwohl, Grandma und Grandpa sind sehr herzlich, Diane ein aufgewecktes Kind und Rob II sehr humorvoll. Ich habe mich mit der Familie darauf geeinigt, dass ich für dieses Wochenende 50$ pro Nacht bezahle (inklusive den Unmengen Essen) und nächstes Wochenende zurückkomme, um eine Woche lang zu helfen, da ein Gast da ist, Grandma aber nicht kommen kann. Ich fürchte, ich werde kochen lernen müssen ...
 

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Last Update: 01/2000 
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