08.02.2000, Lake Havasu City, Arizona
 

Morgens ging es mir erheblich besser, ich ging also meinem gewohnten Ranch-Alltag nach und fuhr gegen Mittag nach Wickenburg. Unterwegs traf ich einige Amis, die auf dem Holperweg mit einem Volvo unterwegs waren. Auweia!
Sie wollten zur Monte Christo Mine und fragten mich, wie weit es noch sei. Ich wusste es nicht in Meilen, ich besah mir nur zweifelnd ihren Wagen und meinte "I did need twenty minutes from there to here ..." (und ich hatte einen Wagen mit Vierradantrieb ...). Ob sie es mit ihrem Wagen schaffen könnten, fragten sie.
"You made it till here - so, possible. But don't cry for your car, when you're back home ..."
Somit ließ ich sie ziehen - zweihundert Meter weiter würden sie entscheiden, ob sie weiter wollten oder nicht, da kam nämlich ein Hubbel, der selbst meinen höher gelegten Truck jedesmal zu killen versuchte.        

Bei Circle K telefonierte ich mit Carrol, um ihr Bescheid zu sagen, dass ich einen Tag länger als geplant geblieben war. Ich fragte sie auch nach dem Welpen Max. Rob II hatte ihn tatsächlich mitgenommen, weil er ihm zu den Korrals gefolgt war und Rob II ihn nicht zurück zur Ranch bringen wollte. Auf dem Weg nach Wickenburg war dem Welpen wohl schlecht geworden oder er musste mal - zumindest setzte Rob II ihn raus, damit er sein Geschäft erledigen konnte. Es war dunkel und der Welpe kam nicht wieder - nun ist er zwar nicht von der Ranch verschwunden, aber trotzdem weg.
Ich erzählte Carrol, dass ich nach Las Vegas wolle; sie meinte, wenn ich durch Kingman käme, solle ich Rob II auf seinem Handy anrufen, vielleicht könnten wir uns treffen. Er war immer noch dort, um irgendein Feuer zu löschen (musste ein großes Feuer sein?!). Mal schaun, sagte ich - wie immer. 
Eine halbe Stunde später hatten sich meine Reisepläne tatsächlich wieder geändert, ich telefonierte mit Rob No. 1, der mir empfahl, über Lake Havasu City nach Las Vegas zu fahren - wäre sehenswert.
Also fuhr ich westwärts Richtung Kalifornien, dann nördlich Richtung Parker. Dort machte ich mit geschultem Blick ein Circle K aus, ausserdem fand ich ein Safeway - ich bekam langsam Hunger. Ich versaute meinen Statistik-Schnitt vollkommen mit dem Kauf von Möhren und Äpfeln, aber ich hatte seit 45 Stunden nichts festes in den Magen bekommen und wollte ihn nicht erneut mit American Food schocken. Chancenlos - ein Biss in eine dieser Babykarotten und ich hatte einen totalen Rückfall. 
Die restlichen 40 Meilen bis Lake Havasu City konnte ich darum leider nicht so recht genießen, obwohl die Fahrt entlang des Colorados einen netten Vorgeschmack auf den Grand Canyon gab - nette Landschaft. Keine Fotos - das Licht war zu schlecht, Dämmerung und dann auch noch bewölkt - da kann ich nur hoffen, dass sich morgen wieder die Sonne zeigt.

Lake Havasu City

Übrigens: Flash Floods - was ist das eigentlich? Man sieht alle Nase lang die Warnschilder an den Straßenrändern - mitten in der Wüste. 
Tatsache ist: wenn es in den Bergen kräftig geregnet hat (soll sogar in Arizona vorkommen ...), dann kann es passieren, dass die trockene Wüste schlagartig von abfließendem Regenwasser überflutet wird. Die Warnschilder weisen darauf hin, weil das Wasser sehr plötzlich und mit einer immensen Wucht kommt - unvorsichtige Camper sollen dadurch schon in der Wüste ertrunken sein ...

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Last Update: 02/2000 
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