19.06.2000, Lake Ranch, Wyoming - Die drei K's: Küche, Korral, Kaffee
 

4.00 Uhr Aufstehen. Ferdinando und Elena mussten nach Rapid City, sie flogen zurück nach Italien. Luca fuhr sie zum Flughafen, auch Paulo kam mit, er wollte einen Mietwagen abholen, während Erika immer noch krank im Cabin blieb.
Nachdem wir alle verabschiedet hatten standen Roberto und ich bis halb acht herum und warteten darauf, dass die beiden Italienerinnen Sylvia und Barbara und Angelo mit seinem Sohn Marco endlich zum Frühstück auftauchten.
Ein Bunch of Italians, die allesamt kein Wort englisch sprachen, versammelte sich schießlich zu Kaffee und Croissants, bevor sie zu einem Ausritt aufbrachen, auf den ich dankend verzichtete. Ich brachte statt dessen der kranken Erika ein Frühstück ins Cabin und holte mir Indian Black, um mal wieder mit ihm zu arbeiten.
Der "Join ab" klappte hervorragend, ich sattelte ihn und brachte ihn zum Roun Pen, wo ich ihm wieder eine Wassertrense anzog. Die mochte er diesmal gar nicht, er streckte unentwegt die Zunge über das Gebiß.
Schließlich stieg ich auf, aber er war über das Gebiß so sauer, dass er anfing zu buckeln. Ich gab auf und stieg wieder ab, um ihn ein halbes Stündchen alleine zu lassen, damit er sich mit dem Gebiß einig werden konnte.  

Nach einem Kaffee ging ich zurück zum Roundpen, Erika, die inzwischen wieder auf den Beinen war, begleitete mich. Indian Black konnte sich immer noch nicht für das Gebiß begeistern, ich ritt ihn zwar eine halbe Stunde in Schritt und Trab im Roundpen, aber er verschte nach wie vor, die Zunge über das Gebiß zu strecken. Merkwürdig, dass er beim ersten Mal keine Probleme gemacht hatte.
Nach amerikanischer Horsebreaker-Manier ließ ich ihm deshalb die Trense an, nachdem ich ihn zurück in den Korral zu den anderen Pferden gebracht hatte, allerdings machte ich (unüblich ...) die Zügel vorher ab.

Erikas Mann Paulo kam mit dem Mietwagen zurück zur Ranch und holte seine Frau ab, sie reisten weiter zum Yellowstone-Park. 
Nachdem ich die Italiener mit einem Mittagessen mit "Italien sausages" (Grillwürstchen vom Vorabend mit Tomatensoße und Käse überbacken) und gebackenen Schinkenkäsetoasts abgefüttert hatte, kam auch Luca aus Rapid City zurück.
GreenoRoberto übernahm den Ranch-Van und fuhr mit den Gästen zum Devils Tower, während Luca und ich die Lodge aufräumten. Dann ging ich zurück zum Korral, wo ich Indian Black von der Trense befreite und einen kleinen grauen Wallach, Greeno, einfing, um mit ihm im Round Pen zu arbeiten. Ich hatte ihn im letzten Jahr dreijährig gemeinsam mit dem Horsebreaker Gregg zugeritten, inzwischen wurde er voll als Ranchpferd eingesetzt, war aber unglaublich scheu. 
Ich versuchte einen "Join up" im Round Pen, damit er vertrauensvoller wurde, aber es klappte nicht zu meiner vollen Zufriedenheit. Folgen wollte er mir ums verrecken nicht. Nach einer halben Stunde brachte ich ihn zurück und reparierte dann einen Zaun, bis Roberto mit den Gästen zurück kam. Für einen gemeinsamen Ausritt war es zu spät, aber ich brauchte dringend  ein bisschen Natur, also sattelte ich mir eine fette Stute, Jackpot, und brach mit ihr in nördlicher RIchtung auf, um nach der Stutenherde zu sehen. Wir erwarteten noch ein Fohlen, "Schocolate" war spät dran. Ich konnte die Herde nur von weitem checken, weil mir Jackpots treuer Feund "Italian Red" die ganze Zeit folgte und dabei einfach die Zäune übersprang. Ich wollte ihn nicht in der Stutenherde haben, also ritt ich bald zurück, es sah eh nach Regen aus.

Zum Abendessen gab es Spaghettis, Sylvia hatte selbstgemachte Pesto aus Italien mitgebracht. Es wurde, natürlich, nur italienisch gesprochen, ab und zu versuchte Luca höflich zu übersetzen, aber das, was er übersetzte, verstand ich meistens schon in italienisch.
Danach spielten wir Billard, Luca gab Marco Unterricht im Lassowerfen, die Musikbox gröhlte - eigentlich ein ganz lustiger Abend. Trotz Italiennerschwemme ;-)

Luca, Angelo und MarcoRoberto

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Last Update: 07/2000 
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